Berlin, 18.12.2019 – Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Verwaltung des Studierendenaustausches in Europa zwischen den Hochschulen bis 2025 vollständig zu digitalisieren. Das EU-geförderte Verbundprojekt StudIES+ unter der Leitung der Francotyp-Postalia Holding AG (FP) trägt dazu bei, die Weichen in Deutschland hierfür zu stellen. Unterstützung bekommt das Vorhaben durch die Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG). Für rund 600 wichtige Verwaltungsverfahren werden ähnliche Ziele in der Digitalisierung verfolgt. Dazu zählen auch zahlreiche Prozesse im Bildungswesen, insbesondere für Schulen und Hochschulen.
eNotar-Plattform ermöglicht Digitale Zeugnis-Beglaubigung
Die Freie Universität Berlin und die Hochschule Harz haben das StudIES+-Projekt als Partner unterstützt und gesicherte digitale Lösungen für elektronische Identitäten und Signaturen gemäß der europäischen eIDAS-Verordnung entwickelt. An beiden Hochschulen finden zurzeit Tests zur Anwendbarkeit der digitalen studentischen Identität und dem sicheren elektronischen Dokumentenaustausch statt. Auch die Praxistauglichkeit für eine Kooperation mit anderen Hochschulen über nationale Grenzen hinaus steht dabei auf dem Prüfstand. Für den sicheren Dokumentenaustausch wird unter anderem auf die Technik von FP, Experte für sichere Kommunikation, zurückgegriffen. FP stellt dazu eIDAS-konform die notwendigen Signaturkomponenten für die Erzeugung der elektronischen Signaturen zur Verfügung.
In Kooperation mit der Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund hat die Hochschule Harz eine eNotar-Plattform entwickelt. Sie dient dem sicheren Dokumentenaustausch zur Beglaubigung von Zeugnissen. Außerdem hat die Hochschule Harz die eNOTAR-Plattform erfolgreich mit dem europäischen EMREX-Netzwerk zum datenschutzkonform Inhaber-ausgelösten Austausch von Absolventendaten wie Zeugnissen, beispielsweise für Bewerbungen an Hochschulen und bei Arbeitgebern in der EU, verbunden,. Partner hierbei war die EU-weit zuständige Behörde UNIT aus Norwegen. Darüber hinaus hat die Hochschule Harz die Lösung in die laufende Bund-Länder-Diskussion zur Umsetzung des OZG im Bildungswesen in Deutschland eingebracht.
„Die im Rahmen des StudIES+-Projekts entwickelte eNOTAR-Plattform kann auch im Bildungswesen in Deutschland sowie in der allgemeinen Verwaltung für digitale Beglaubigungen auf eIDAS-Basis eingesetzt werden. Der Gang zum Rathaus zur Beglaubigung von Papierkopien entfällt dadurch. Wir freuen uns, dass wir damit einen konstruktiven Beitrag für mehr digitale Souveränität in Deutschland und Europa einbringen konnten“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Hermann Strack vom netlab der Hochschule Harz.
Finanzierung des Projekts durch Förderprogramm CEF
Die Finanzierung des Projekts erfolgt zum Teil mittels einer Förderung durch das Programm "Connecting Europe Facility (CEF) 2014-2020 TELECOM Call 2017" der Europäischen Union (EU), mit Ko-Finanzierung durch das Land Sachsen-Anhalt (MW). Ziel des Förderprogramms CEF ist es, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen dabei zu unterstützen, die Digitalisierung von Europa durch die Entwicklung gemeinsamer Lösungen voranzutreiben. Nach Abschluss des Projekts Ende 2019 erfolgt eine Präsentation der Ergebnisse.